Am 4. Dezember, habe ich es nicht ganz bis zur Residenz geschafft. Draussen hat mich die Umgebung angezogen, trotz Kälte. Wie üblich, versuchte ich gerne, mit möglichst wenig Energie und Pinselstriche auszukommen:-)
"On the 4th of December, I didn't quite make it to the Residenz (the museum where the other sketchers were waiting). I was taken by what was going on outside, in spite of the cold. As is often the case, I tried to get by with an efficient energy output and few brush strokes:-) "
30 December 2016
09 December 2016
Die Kostbarkeit der Dinge am Rande
wird mir bewusst während ich das halbe Stündchen
ausnütze, das die Wintersonne für die Atelierterrasse "eingeplant" hat.
Ganz untätig will ich ja sowieso mitten im Arbeitstag nicht bleiben, also das stets griffbereite kleine Sizzenbücherl und den geliebten Lamy-Schulfüller zum winterlichen Sonnenbad mit rausgenommen. Fast hätte ich beides wieder weggepackt: außer dem wackeligen runden Blechtischchen, auf dem im Sommer Pflanzen wuchern und dem Nullachtfuffzehngitter gibt es nix, was zum Sklizzieren verführen könnte. Oder doch?
Die Überlagerung von gradlinigem Gitterwerk und Beplankung, von den Rundformen des Tischchen und von dem winterlichen Geästel des Buschwerks ist durchaus ein Bildanlass, aber bitteschön doch nicht in einer halben Stunde zu schaffen, bis die Verschattung mich wieder hineintreibt ins Atelier!
Aber da gibt es den alten Trick des Zeichnens von Negativformen, also das was man eigentlich zeichnen will, nämlich die Positivformen einfach auszulassen und sich auf das zu konzentrieren, was man garnicht zeichnen wollte, den Zwischenraum. Plötzlich geht alles viel geschwinder von der Hand, weil man nur noch unterschiedlich geformte Flächen wahrnimmt, die sich schnell "notieren" lassen und man sich nicht mehr abquählt mir gegenständlichen Darstellungen von Tischplatten, Tischbeinen etc.vor Gitter- und Buschwerk.
Da die Urban Sketchers miteinander per Internet kommunizieren, ist ein bisserl digitale Bildbearbeitung post festum auch erlaubt. Zum Beispiel:
CARTOON oder
NEGATIVE, was die Skizze fast zu einer "normalen" Positivzeichnung werden lässt. Während des Skizzierens hab ich natürlich dauernd an Morgenstern denken müssen.
Frohe Festzeit
Gershom von Schwarze
09.12.2016
PS
Der Lattenzaun
von Christian Morgenstern
Es war einmal ein Lattenzaun,
mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.
Ein Architekt, der dieses sah,
stand eines Abends plötzlich da –
und nahm den Zwischenraum heraus
und baute draus ein großes Haus.
Der Zaun indessen stand ganz dumm,
mit Latten ohne was herum.
Ein Anblick gräßlich und gemein.
Der Architekt jedoch entfloh
nach Afri- od- Ameriko.
Die Überlagerung von gradlinigem Gitterwerk und Beplankung, von den Rundformen des Tischchen und von dem winterlichen Geästel des Buschwerks ist durchaus ein Bildanlass, aber bitteschön doch nicht in einer halben Stunde zu schaffen, bis die Verschattung mich wieder hineintreibt ins Atelier!
Aber da gibt es den alten Trick des Zeichnens von Negativformen, also das was man eigentlich zeichnen will, nämlich die Positivformen einfach auszulassen und sich auf das zu konzentrieren, was man garnicht zeichnen wollte, den Zwischenraum. Plötzlich geht alles viel geschwinder von der Hand, weil man nur noch unterschiedlich geformte Flächen wahrnimmt, die sich schnell "notieren" lassen und man sich nicht mehr abquählt mir gegenständlichen Darstellungen von Tischplatten, Tischbeinen etc.vor Gitter- und Buschwerk.
Da die Urban Sketchers miteinander per Internet kommunizieren, ist ein bisserl digitale Bildbearbeitung post festum auch erlaubt. Zum Beispiel:
NEGATIVE, was die Skizze fast zu einer "normalen" Positivzeichnung werden lässt. Während des Skizzierens hab ich natürlich dauernd an Morgenstern denken müssen.
Frohe Festzeit
Gershom von Schwarze
09.12.2016
PS
Der Lattenzaun
von Christian Morgenstern
Es war einmal ein Lattenzaun,
mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.
Ein Architekt, der dieses sah,
stand eines Abends plötzlich da –
und nahm den Zwischenraum heraus
und baute draus ein großes Haus.
Der Zaun indessen stand ganz dumm,
mit Latten ohne was herum.
Ein Anblick gräßlich und gemein.
Drum zog ihn der Senat auch ein.
Der Architekt jedoch entfloh
nach Afri- od- Ameriko.
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07 December 2016
WIKINGER im Lokschuppen
Beinahe verpasst: am 04.12.2016, dem letzten Tag, habe ich es endlich
in die "WIKINGER"- Ausstellung in Rosenheim geschafft. In und vor dem
Lokschuppen konnte man Erstaunliches über Leben, Sitten, Reisen und
Wirken dieser großen Seefahrer entdecken.
Wo früher eine Drehscheibe die Lokomotiven in die verschiedenen Schuppentore verteilt hat, schwamm nun "Wikerl" (kein kleiner bayerischer Ludwig, sonst wär's ein Wiggerl), der Nachbau eines Wikingerschiffs - nicht ganz originalgetreu, aber durchaus beeindruckend, auch wenn seine Funktion im Wesentlichen die einer Kulisse für den Kinderfilm "Wickie auf großer Fahrt" war. Ab dem Frühjahr soll Wikerl auf dem Chiemsee schwimmen; mal sehen, ob es stimmt, dass die alten Wikinger mit ihren Langschiffen bis zu 60 Grad am Wind segeln konnten ... .
Wo früher eine Drehscheibe die Lokomotiven in die verschiedenen Schuppentore verteilt hat, schwamm nun "Wikerl" (kein kleiner bayerischer Ludwig, sonst wär's ein Wiggerl), der Nachbau eines Wikingerschiffs - nicht ganz originalgetreu, aber durchaus beeindruckend, auch wenn seine Funktion im Wesentlichen die einer Kulisse für den Kinderfilm "Wickie auf großer Fahrt" war. Ab dem Frühjahr soll Wikerl auf dem Chiemsee schwimmen; mal sehen, ob es stimmt, dass die alten Wikinger mit ihren Langschiffen bis zu 60 Grad am Wind segeln konnten ... .
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06 December 2016
"Sonntagszeichnen"
Gershom hat ja schon ganz lustig die Situation am Sonntag beschrieben. Mir ging es ganz ähnlich, zuerst war ich in der "Bronzen-Ausstellung, die Aufseherin war aber durch die vielen Zeichner überfordert. Kurzerhand habe ich meine Sachen genommen und bin in die Münzsammlung gegangen. Die Aufseher dort waren sehr entspannt und ich durfte alle Zeichenmaterialien nutzen. Dort habe ich dann über 2 Stunden gezeichnet. Es war ein schöner Zeichen-Sonntag.
05 December 2016
„Gefühlter“ Tourist in München
zu sein
nach der Rückkehr vom Heimaturlaub in Israel hat auch sein Gutes.
Als nicht-touristischer Münchner war ich jedenfalls noch nicht im
Cuvilliés-Theater gewesen. Tja doch, die Rokoko-Perle der Münchner
Residenz ist durchaus eine Reise wert, sogar eine noch weitere als
meine. Das hat mir Miriam bestätigt, die gerade (wohl auch als
„gefühlte“Touristin?) aus Marokko kam von ihrem Heimaturlaub.
Beim Dezembertreffen in der Münchner Residenz haben sich die Münchner Urban Sketchers geteilt. Die an unbeweglich stillsitzenden Modellen Interessierten wählten die Ausstellung der Großplastiken aus Bronze. Ich hatte beim Warten auf die Gruppe am ausgemachten Treffpunkt zum Aufwärmen (bei u-Null-Graden) so einen bronzenen Typen in der Feldherrnhalle skizziert (siehe erstes Blatt)und bereits die Nase voll davon.
Als frisch eingeflogener Tourist (außerdem vom alldienstäglichen Aktzeichnen mit lebendem Modell verwöhnt) entschied ich mich gegen die Bronzeplastiken und dafür, das Rokoko Opernhaus anzusteuern und siehe da bald hatte ich Gesellschaft im Schlepptau: Die Hälfte der Münchner USkler entschied sich auch fürs Rokoko.
Aber so
einfach ging das natürlich nicht. Da gab es noch Hürden zu
überwinden: Taschen oder ähnlich Behältnisse für
Zeichenutensilien dürfen nicht mit hinein, außer einer ganz flachen
Mappe fürs Papier. Also umfüllen: Art supply auch noch in die
flache Mappe, die jetzt garnicht mehr flach war, was aber niemandem
auffiel.
Dann
Verhaltensmaßregeln: „Keine Ölfarben“!
„Keine
Ölfarben“, echoten wir mit Unschuldsmiene. Wäre sowieso niemandem
im Traum eingefallen. Schließlich sind wir Zeichner.
Kein
schlechtes Gewissen konnte verhindern, dass ich drinnen meinen
geliebten Lamy Schulfüller zückte. Ist ja keine Ölfarbe. Das nasse
Überlavieren mit Wasser und Pinsel (ganz ohne Ölfarbe ) hab ich für
hinterher aufgeschoben. „To beat the system“ sollte man nicht
übertreiben. Ohne nennenswert vom Aufsichtspersonal gestört zu
werden konnte ich fast zwei Stunden zeichnen sogar einschließlich
zeichnender Miriam (fast portraitähnlich).
Dann kam das Donnerwetter. Ohne Vorwarnung und aus nichtigem Grund: „Sie haben ja doch gemalt! Hier und hier und da, fünf, sechs, sieben Blätter voller farbiger Malerei!!!!!!!!!!!!!!!“
Wie
soll ich in ihrer Berufsehre verletzten, wütenden
AufsichtsbeamtInnen begreiflich machen, was ich meinen Sammlern und
Kollegen kaum schlüssig erklären kann: Ich liebe es nun mal auf
Blätter zu zeichnen und auf Leinwände zu malen, auf denen bereits
Anderes gezeichnet oder gemalt war. Das Aufeinandertreffen in
geplanter Zufälligkeit ganz unterschiedlicher Bildwelten erzählt
eine überraschend neue Story über das Motiv, mit dem wir uns vor
Ort zeichnend/malend auseinandersetzen.
Farbige
Aktzeichnungen waren es diesmal, die ich vom letzten Dienstagabendakt
in unserem Atelier mitgebracht hatte und mit der Rokoko-Schnörkelwelt
des Cuvilliés Theaters zeichnend kombinieren wollte. Natürlich gab
es danach große Versöhnung mit Skizzenbücher Durchblättern, „Be'ehrns uns bald wieder!“ etc.
pp. Eigentlich kennen wir das ja. Jeden Winter, wenn wir uns zum
Zeichnen in Museen treffen, gibt es diese Diskussionen, denn für
Aufsichtsbeamte hat Zeichnen ausschließlich mit Bleistift und
Radiergummi zu geschehen.
Gershom
von Schwarze
05.12.
2016
UND HIER EINE SOLCHE UNBEHANDELTE AKTZEICHNUNG; DIE NOCH DARAUF WARTET MIT EINEM ANDEREN MOTIV ZUSAMMENZUTREFFEN, MIT EINEM RAUM, EINEM ARCHITEKTURDEETAIl EINER TOWNSCAPE UM ZUM URBAN SKETCHING ZU WERDEN.
UND HIER EINE SOLCHE UNBEHANDELTE AKTZEICHNUNG; DIE NOCH DARAUF WARTET MIT EINEM ANDEREN MOTIV ZUSAMMENZUTREFFEN, MIT EINEM RAUM, EINEM ARCHITEKTURDEETAIl EINER TOWNSCAPE UM ZUM URBAN SKETCHING ZU WERDEN.
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Residenz
Treffen an der Residenz am 4. Dezember
Trotz Kälte kamen viele Urban Sketcher an diesem Tag zusammen, um zu zeichnen. Dazu gab es Möglichkeiten beim Weihnachtsdorf im Kaiserhof, in der Residenz selbst und der Bronzefiguren-Ausstellung, im Café Tambosi und nicht zuletzt in den Pfälzer Weinstuben, wo man anschließend noch gemütlich beisammensaß.
Weihnachtsdorf |
Porträtstudien in den Pfälzer Weinstuben |
Straßenmusiker |
Im Café Tambosi |
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Cafe,
Hansingeborg,
Musiker,
Weihnachtsdorf im Kaiserhof
03 December 2016
東京 Tokio in Oktober
Obwohl das nicht mein erstes Mal in Tokio war, erlebe ich immer wieder Überraschungen.
"Though not my first time in Tokyo, I always see and experience new things; whether local back alleys, or the journey to my evening meal by way of plastic food in a showcase, an electronic menu-vending machine, to an unexpectedly, finely cooked dinner."
"Though not my first time in Tokyo, I always see and experience new things; whether local back alleys, or the journey to my evening meal by way of plastic food in a showcase, an electronic menu-vending machine, to an unexpectedly, finely cooked dinner."
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