31 March 2015

Werdenfelsener Fosanacht / Feb '15

Fasching 2015 betreibe ich vergnügliche Brauchtums-Studien im Werdenfelsener Land. Das "Grungln" spielt sich wetterbedingt eher in den Häusern ab: Maskierte, die "Maschkeras", ziehen an bestimmten Tagen musizierend und Schabernack treibend von Haus zu Haus - früher von Hof zu Hof, heute eher durch die Wirtshäuser. Das ist gut zu wissen, denn es kann vorkommen, dass kein Maskierter weit und breit zu sehen ist. Schaut man aber in die richtigen Wirtschaften, geht es dort heiß her.

Im Süden des Werdenfelser Landes, in Mittenwald, findet der Fasnachts-Höhepunkt am "Unsinnigen Donnerstag" statt. An diesem Tag stolzieren und tanzen ab dem Zwölfuhrläuten skurrile Gestalten durch die Ortschaft. Neben den Schellenrührern, die mit rythmischem Hopsen die Ochsenschellen an ihren Rücken zum Klingen bringen, gibt es vielerlei Figuren wie den Bärentreiber mit einem zähnefletschenden Bären an der Leine, bunte "Fleckler", die Peitschen knallen oder auch ("A Schnäpsle, dann zeichnet sich's noch besser") für Aufwärmung sorgen, die "Jacklschutzer", die mit einer Heuplane die Jackl-Puppe in die Höhe werfen oder die "Untersberger Mandl", Spottfiguren auf die kleinwüchsigen Bergleute.

Das Eigenartigste aber sind die "Muiradl" (Mühlräder): Sechzehn weiß gekleidete Männer mit buntem Pferdefliegenschutz als Gesichtsvermummung ziehen in rasantem Tempo einen Baumstamm durch die Straßen. Dadurch drehen sich zwei am Stamm befestigte Wagenräder, auf denen jeweils ein Pärchen Maschkeras sitzt. Sie müssen sich mit großer Kraft festhalten, um nicht davongeschleudert zu werden. Tatsächlich drängt sich irgendwann ein Krankenwagen durch das Treiben, und später steht da ein rauchender Bursche mit Rock und blutigem Arm. Hoffentlich hat sich sein Gegenstück beim rauhen Spaß nicht schlimmer verletzt! Dasgleiche gibt es auch in kleiner: mit fröhlich-lauten Kindergruppen, dort allerdings nur mit Puppen auf den Rädern.

Um zu verschleiern, wer sich dahinter verbirgt, vertauschen die Burschen ihre Holzlarven untereinander und verstellen ihre Stimmen zu einem heiseren Krächzen. Erkennen lässt sich aber, aus welcher Ortschaft der Maschkera kommt: Die Mittenwalder Larven sind grimmig-starr und haben weit aufgerissenen Augen. Die Murnauer Masken dagegen sind individueller, oft mit lachenden Gesichtern.

Es ist reizvoll und schwierig, die umtriebigen Gestalten mit dem Zeichenstift einzufangen, dabei den teuflischen Goaßbock im Auge zu behalten, der sich immer wieder Opfer unter den Zuschauern ausguckt, und den Wasserspritzern auszuweichen, damit das Skizzenbuch nicht ungewollt aqua-relliert wird.
Man müsste meinen, an solchen Tagen nicht sonderlich aufzufallen. Die Figur des Urban Sketchers scheint im Werdenfelser Land jedoch unbekannt zu sein. Eine Verkleidung als Geheimagent wäre vielleicht hilfreich gewesen. Immer wieder bauen sich Neugierige vor mir auf, ich muss obacht geben, nicht versehentlich in die eine oder andere Nase zu pieksen, die plötzlich in meinem Skizzenbuch steckt, und von hinten wispert es "Was schreibt die da dauernd...?"

Drei Tage später fahre ich an einem eisigen Sonntag nach Murnau. Dort marschiert ein kleiner dekorativer Zug einmal die Altstadt hinauf und wieder hinab. Neben den mir schon bekannten gibt es auch neue Figuren zu sehen wie den Brezen-Angler oder würdevolle Gestalten mit ornamentalen Masken. Nach einem gefühlten viertel Stündchen verschwindet der gesamte Zug in einer Gastwirtschaft und lässt ratlose Passanten zurück ("War's das schon?"). Einige - mich eingeschlossen - würden gerne mit hinein in die Wirtsstube, aber die ist nun brechend voll. Nicht einmal stehend ist ein Eck zu finden wegen der Musikistrumente und der sperrigen Kostüme. Während drinnen die Musik angestimmt wird, bleibe ich noch vor einem kleinen Schaukasten mit Murnauer Holzlarven stehen, bis meine steifgefrorenen Finger und Füße nach hause wollen.

29 March 2015

Marionetten im Stadtmuseum


Ein schöner Nachmittag mit tollen Figuren in anregender Zeichnerrunde im März

24 March 2015

42nd Worldwide Sketchcrawl - Jan 2014

Some sketches from the 42nd sketchcrawl (Jan 2014) in the Deutsches Museum Verkehrszentrum (German Transport Museum)









done with fineliner and copic markers

21 March 2015

Stadtmuseum München 1. März 2015

So, nun bin ich endlich mal dazu gekommen, die Zeichnungen zu scannen - une bei der Gelegenheit am Computer noch etwas nachzubearbeiten. Mit Farbe direkt aufs Papier zu gehen, ist ja nicht so mein Ding...

08 March 2015

Im Stadtmuseum

Beim Zeichentreffen im Münchner Stadtmuseum bin ich gleich im ersten Raum der Dauerausstellung „Typisch München“ hängengeblieben. Die wunderbaren holzgeschnitzten Moriskentänzer des Bildhauers Erasmus Grasser haben aber nicht nur mich angezogen, sondern auch viele meiner Mitzeichner.

Moriskentänzer von Erasmus Grasser, 1480

Sketcher beim Zeichnen der Moriskentänzer

Die barocken Putti der Mariensäule gleich nebenan zeigten sich in sehr dynamischen Posen. Der von mir ausgewählte Putto kämpft gegen den Basilisken, ein Sinnbild für die Pest.

Putto der Mariensäule im Kampf mit dem Bsilisken, 1640

Frühlingsboten

Schnee und Eis sind hoffentlich bald passé. Die wunderschönen Blumen, die ich beim heutigen Spaziergang entdeckt habe, sind schon mal ein guter Anfang ...

Primel
Winterlinge

03 March 2015

Skizzen von Claudia Hiepel

Claudia Hiepel war am Sonntag zum ersten Mal mit uns beim Sketchen. Ich finde die Skizzen können sich sehen lassen.
Moriskentänzer, skizziert von Claudia Hiepel

Marionette, Entwurf O.Gutbrandson, "Amerikanischer Friedensengel"
skizziert von Claudia Hiepel

Michael im Café, skizziert von Claudia Hiepel

02 March 2015

Afrikanische Instrumente im Stadtmuseum München - und ein Ritter

Auch das gibt es im Stadtmuseum München:  im "Soundlab.1" werden Musikinstrumente aus Afrika gezeigt. Mir hat der Einsaiten-Bass aus einer Teekiste - Babatoni genannt - besonders gefallen. 




(Bleistift und Aquarellfarben, ca. 45 Min.)


.... und dann war da noch der Ritter, den ich schnell (für meine Verhältnisse ...) auf dem Weg zum Ausgang mitgenommen habe:



(Bleistift und Aquarellfarben, ca. 15 Min.)

Moriskentänzer im Stadtmuseum

Ersamus Grasser's Moriskentänzer sind sicherlich eine der wertvollsten Schätze des Münchner Stadtmuseums.
Als wir uns gestern zu unserem monatlichen Treffen im Stadtmuseum trafen, hat es viele von uns zu den Moriskentänzern gezogen, sie sind einfach faszinierend...
Anbei meine Skizzen von gestern:




Und hier ein Foto von einigen von uns, gereiht vor den Moriskentänzern:



Es war wieder mal ein sehr schönes und bereicherndes Treffen!


Marionetten, Schäffler und Kaffeetrinken am Sonntag 1. März



Akrobatische Schäffler, originelle Marionetten und zum Schluß: Das Café - Event mit guten Kuchen und vielen schönen Malbüchern zum Anschauen

Treffen im Stadtmuseum am 01.03.2015

In der Puppenspiel Abteilung



Portaits von Claudia, Jutta und Martin beim anschließenden Cafe Besuch.

01 March 2015

Treffen im Stadtmuseum

Am 1.3.2015 war es wieder soweit. Die Urban Sketcher München trafen sich im Stadtmuseum. Mich zog es gleich in die Puppenspiel-Abteilung. Dort werden traumhaft schöne Marionetten gezeigt. Leider kann man nicht alles auf einmal zeichnen, also entschloss ich mich unter anderem die skurillen Figuren von Harry Kramer zu skizzieren.

Bleistiftzeichnung DIN A5, Mechanisches Theater



Zwischen 1952 und 1958 entstanden zwei Programme des mechnischen Theaters: 13 Szenen und Signale im Schatten. Die automobilen Skulpturen konnten sich durch Federmotoren aus Uhrwerken selbstständig bewegen. Harry Kramer wurde später auf der documenta III durch seine kinetischen Kunstwerke bekannt.

Später traf sich eine große Sketchergruppe in dem Cafe Woerner's. Natürlich wurden dort wieder Skizzenbücher herumgereicht und leckerer Kuchen verspeist. Dabei entstand auch das ein oder andere Portrait der Sketcher. Hier zeichnten Martin und ich uns gegenseitig. Ich hoffe, man kann ihn erkennen.
Martin, Kugelschreiber in Moleskine